Lasertherapie bei Schmerzen – Sanfte Hilfe mit wissenschaftlichem Fundament

Lasertherapie bei Schmerzen – Sanfte Hilfe mit wissenschaftlichem Fundament

1. Was ist Schmerz – und warum spüren wir ihn überhaupt?

Lasertherapie bei Schmerzen ist eine moderne Methode, die immer mehr an Bedeutung gewinnt – gerade für ältere Menschen, die nach sanften Alternativen zu Medikamenten suchen. Bevor wir verstehen, wie Laser helfen kann, lohnt ein Blick auf den Schmerz selbst:

Schmerz ist eines der ältesten Warnsysteme unseres Körpers. Wenn etwas nicht stimmt – sei es durch Verletzung, Entzündung oder Überlastung – sendet unser Nervensystem Alarmsignale ans Gehirn. Dort wird Schmerz bewusst wahrgenommen. Er zwingt uns, innezuhalten und auf unseren Körper zu achten.

Dabei unterscheiden wir grob zwischen akutem und chronischem Schmerz:

  • Akuter Schmerz tritt plötzlich auf, z. B. bei einem Sturz, einer Verstauchung oder einem Schnitt. Er verschwindet meist, wenn die Ursache behandelt ist.
  • Chronischer Schmerz bleibt über Wochen oder Monate bestehen – auch wenn die ursprüngliche Verletzung längst verheilt ist. Hier spielen Nervensystem, Psyche und Bewegung eine vielschichtige Rolle.

Gerade ältere Menschen kennen diesen chronischen Schmerz: im Knie, im Rücken oder in der Schulter. Viele suchen dann nach sanften Alternativen zur Tablette – und entdecken die Lasertherapie bei Schmerzen.


2. Was ist Lasertherapie – und wie funktioniert sie?

Die Lasertherapie bei Schmerzen nutzt gebündeltes Licht, um biologische Prozesse im Gewebe zu beeinflussen. Dabei wird zwischen zwei Formen unterschieden:

  • LLLT (Low-Level-Laser-Therapie): mit niedriger Leistung, oft bei oberflächlichen Beschwerden und Wundheilung
  • HILT (High-Intensity-Laser-Therapie): mit hoher Leistung (z. B. 30 Watt), tieferer Wirkung im Gewebe, besonders bei muskulären oder gelenknahen Beschwerden

Das Prinzip dahinter heißt Photobiomodulation: Lichtstrahlen mit einer bestimmten Wellenlänge (z. B. 810–1064 nm) dringen in Haut, Bindegewebe und Muskeln ein. Dort beeinflussen sie:

  • die Zellatmung (mehr ATP = mehr Energie für Heilung)
  • die Durchblutung (mehr Sauerstoff, weniger Abfallstoffe)
  • die Entzündungsreaktion (z. B. weniger Prostaglandine)
  • die Schmerzleitung in Nerven (Blockade bestimmter Schmerzrezeptoren)

Je nach Einstellung (Dosis, Frequenz, Pulsung) kann die Therapie gezielt angepasst werden – von sanft aktivierend bis stark schmerzlindernd.


3. Was sagt die Forschung?

In den letzten Jahren wurden viele Studien zur Lasertherapie bei Schmerzen veröffentlicht – besonders bei muskuloskelettalen Beschwerden:

Eine Meta-Analyse von Huang et al. (2022) zeigt positive Effekte von HILT bei Kniearthrose: Reduktion von Schmerzen, verbesserte Funktion, weniger Medikamentenbedarf.

Tendinopathien (z. B. Tennisellenbogen, Achillessehne) sprechen laut mehreren Studien gut auf Lasertherapie an – v. a. durch entzündungshemmende Effekte.

Bei chronischem Rückenschmerz zeigen Studien wie von Fiore et al. (2011), dass HILT signifikant zur Schmerzlinderung beitragen kann – mit nachhaltiger Wirkung.

Nebenwirkungen? Sehr selten. Bei sachgemäßer Anwendung ist die Lasertherapie bei Schmerzen nicht-invasiv, schmerzfrei und gut verträglich.


4. Typische Anwendungsgebiete – und wie Laser hier wirkt

Gonarthrose (Kniearthrose)(eine Pazientin aus Alsergrund)
Die Knorpelschicht im Knie wird mit dem Alter dünner – oft entsteht dabei ein chronisch-entzündlicher Reizzustand. Die Lasertherapie kann:

  • die Entzündung im Gelenk hemmen,
  • den Knorpelstoffwechsel aktivieren,
  • die Gleitfähigkeit verbessern (durch gesteigerte Synovia-Produktion),
  • und so die Beweglichkeit erhöhen und Schmerzen senken.

Fersensporn (Plantarfasziitis)
Hier entzündet sich die Sehnenplatte unter der Fußsohle, oft verbunden mit einem kleinen knöchernen Sporn. Laserlicht wirkt:

  • entzündungshemmend und abschwellend auf das gereizte Gewebe,
  • durchblutungsfördernd, was die Selbstheilung anregt,
  • und schmerzreduzierend durch Hemmung der lokalen Schmerzrezeptoren.

Tennisellenbogen (Epicondylitis lateralis)
Bei Überlastung der Unterarmmuskulatur entsteht eine Reizung am Sehnenansatz. Lasertherapie bewirkt:

  • eine Beschleunigung der Sehnenheilung,
  • Verringerung der lokalen Entzündungsmarker,
  • und eine Reduktion der Schmerzintensität, oft schon nach wenigen Sitzungen.

Chronische Rückenschmerzen
Sie entstehen oft durch muskuläre Verspannungen, fasziale Verklebungen oder altersbedingte Veränderungen der Wirbelsäule. Laserlicht kann:

  • tief in Muskel- und Bindegewebe eindringen,
  • Muskeltonus regulieren,
  • und die Schmerzleitung über die Nervenbahnen blockieren.

Muskelverspannungen und Triggerpunkte
Bei punktuellen Verhärtungen in der Muskulatur fördert die Lasertherapie:

  • die lokale Durchblutung,
  • die Entspannung des Muskelgewebes,
  • und eine schnelle Schmerzlinderung durch Reduktion von Entzündungsstoffen.

5. Wie läuft eine Lasertherapie-Sitzung ab?

Eine typische Sitzung dauert ca. 10–15 Minuten. Man liegt oder sitzt bequem. Die behandelnde Person führt das Lasergerät über die betroffene Region – je nach Gerät spürt man eine sanfte Wärme.

Manche Patient:innen berichten schon nach wenigen Sitzungen über spürbare Verbesserungen. Andere brauchen mehrere Anwendungen. Üblich sind 6–10 Sitzungen im Abstand von wenigen Tagen.

Wichtig: Während der Behandlung trägt man eine Schutzbrille. Und: Lasertherapie bei Schmerzen ersetzt keine Bewegung – aber sie unterstützt den Körper dabei, sich besser zu regenerieren.


6. Ein letzter Gedanke

Lasertherapie bei Schmerzen ist kein Wundergerät – aber ein gut erforschtes Werkzeug in der modernen Physiotherapie. Sie ist sanft, wissenschaftlich fundiert und gerade für ältere Menschen oft eine hilfreiche Ergänzung.

Wenn Sie unter Schmerzen leiden und nach einer verträglichen, wirksamen Methode suchen, kann ein Beratungsgespräch sinnvoll sein. Es lohnt sich, neue Wege zu gehen – Schritt für Schritt zurück zur Lebensfreude.


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